Wildschweinleber in RLP stark mit Ewigkeitschemikalien belastet
Koblenz, RP | Aufgrund der allgemeinen Umweltbelastung sind Lebern von Wildschweinen hoch mit den perfluorierten und polyfluorierten Alkylsubstanzen (PFAS) belastet – auch in Rheinland-Pfalz. Das zeigen Untersuchungen im Auftrag des Ministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität (MKUEM).
Es wurden 60 Proben von Wildschweinen (30 Fleisch- und 30 Leberproben) auf per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen (PFAS) untersucht. Die Analyse ergab, dass alle Wildschweinlebern die seit dem 1. Januar 2023 EU-weit gültigen Höchstgehalte für PFAS deutlich überschritten.
Im Gegensatz dazu blieben die PFAS-Gehalte im Wildschweinfleisch unter dem gesetzlichen Grenzwert, was das Fleisch als gesundheitlich unbedenklich erscheinen lässt. Diese Ergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit, Wildschweinlebern vom Verzehr auszuschließen und Maßnahmen gegen die Umweltkontamination durch PFAS zu verstärken.
Ergebnisse der Untersuchungen
Wildschweinleber:
- Alle Proben überschritten den seit dem 1. Januar 2023 EU-weit gültigen Höchstgehalt an PFAS.
- PFAS-Summengehalte für PFOA, PFOS, PFNA und PFHxS lagen zwischen 98 µg/kg und 738 µg/kg.
- Mittelwert: 310 µg/kg.
- Lebensmittelrechtliche Höchstgehalt: 50 µg/kg.
Wildschweinfleisch:
- Die PFAS-Gehalte lagen deutlich unter den zulässigen Höchstgehalten.
- Der für Wildschweinfleisch geltende Höchstgehalt von 9,0 µg/kg wurde von keiner Probe überschritten.
- Wildschweinfleisch gilt somit als gesundheitlich unbedenklich.
Gesetzliche Regelungen und Gesundheitliche Empfehlungen
Gemäß der „Verordnung (EU) 2023/915“ dürfen Wildschweinlebern, die die festgelegten Höchstgehalte für PFAS überschreiten, nicht in den Handel gebracht werden. Lebensmittelunternehmer sind verpflichtet, sicherzustellen, dass ihre Produkte den gesetzlichen Anforderungen entsprechen.
Weiterhin sollte aus gesundheitlichen Gründen auch im Privathaushalt der Jägerinnen und Jäger auf den Verzehr von Wildschweinleber verzichtet werden.
Was sind PFAS
PFAS (Per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen) sind schwer abbaubare Chemikalien, die sich in Wasser, Boden und im menschlichen Körper anreichern. Diese Eigenschaften haben ihnen den Namen „Ewigkeitschemikalien“ eingebracht. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat gesundheitliche Risiken durch PFAS bewertet und eine tolerierbare wöchentliche Aufnahmemenge festgelegt.