16.8.24

Versicherung erwartet Millionenschäden durch Tierseuchen

Wiesbaden, HE | Carsten Reimer, Agrarexperte der R+V Versicherung, warnt vor den massiven Schäden, die die aktuellen Tierseuchen in Deutschland verursachen könnte. Die R+V Versicherung schätzt, dass die finanziellen Verluste alleine für die Blauzungenkrankheit (BTV-3) bei rund 14 Millionen Euro betragen könnte.

Afrikanische Schweinepest: Auswirkungen auf Schweinehaltung und Ackerbau

Parallel zu BTV-3 breitet sich die Afrikanische Schweinepest (ASP) aus, vor allem in Hessen, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg. Die Seuche erfordert im Infektionsfall das Töten des gesamten Bestands eines betroffenen Hofes. Während für die betroffenen Schweinehalter im Sperrbezirk staatliche Ausgleichszahlungen vorgesehen sind, müssen sie dennoch hohe Zusatzkosten für Blutproben und Transport tragen. Auch der Ackerbau leidet unter den strengen Auflagen in den Sperrzonen, da die Weiterverbreitung der Krankheit durch Einschränkungen bei Feldarbeiten wie Säen, Düngen und Ernten verhindert werden soll. Die R+V bietet eine ASP-Ernteversicherung an, die bis zu zehn Prozent des Marktpreises der betroffenen Ernte ersetzt und damit die Liquidität der Landwirte sichert.

Vogelgrippe: Kurzfristige Entspannung, langfristige Sorgen

Im Gegensatz zu den anderen Seuchen gibt es bei der Vogelgrippe aktuell eine leichte Entspannung. Seit Oktober 2020 verzeichnete die R+V Schäden in Höhe von 36 Millionen Euro bei Geflügelhaltern. Normalerweise konzentriert sich die Geflügelpest auf das Winterhalbjahr, doch auch in der aktuellen Saison 2023/2024 gab es bereits signifikante Schäden von über sechs Millionen Euro. Reimer warnt, dass die Vogelgrippe auch in diesem Herbst wieder aufflammen könnte, da die Krankheit durch Zugvögel verbreitet wird, die auf ihrem Weg gen Süden die Infektion weitertragen.

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