Gesetze allein sind nicht genug: 42 Verbände fordern Durchsetzung des Tierschutzes
Berlin, BE | 42 Verbände aus den Bereichen Tierhaltung, Tierzucht, Tierhandel, Artenschutz und Tierärzteschaft haben sich zusammengeschlossen, um ein gemeinsames Positionspapier zur Novellierung des deutschen Tierschutzgesetzes zu veröffentlichen. Der Verband der Zoologischen Gärten (VdZ) fordert in diesem Papier eine praxisnahe und wissenschaftlich fundierte Überarbeitung des Gesetzes, in deren Mittelpunkt das Tierwohl steht. Zudem sollen klare und umsetzbare Regeln für Tierhalter geschaffen werden.
Jörg Junhold, Präsident des VdZ, hebt hervor: „Wir begrüßen die Novellierung des Tierschutzgesetzes ausdrücklich. Sie bietet die Chance, den Tierschutz in Deutschland weiter zu stärken. Zoologische Gärten und Millionen Menschen in Deutschland halten ihre Tiere bereits jetzt verantwortungsvoll und bieten hohe Standards – das dürfen wir nicht vergessen. Es gilt, diesen erfolgreichen Weg fortzusetzen und eine politische und gesetzliche Ermöglichungskultur für die Tierhaltung in Deutschland aufrechtzuerhalten. Gleichzeitig muss der Vollzug von Gesetzen verbessert werden, um das Wohl der Tiere flächendeckend sicherzustellen.“
Novellierung als Chance
Der VdZ und die unterstützenden Verbände betrachten die geplante Novellierung als Chance zur Verbesserung des Tierschutzes. Dabei wird betont, dass viele Tierschutzprobleme nicht durch fehlende Gesetze, sondern durch mangelhaften Vollzug bestehender Regelungen entstehen. Eine Stärkung der zuständigen Behörden durch zusätzliche personelle und finanzielle Ressourcen sei daher unerlässlich.
Um Tierhaltern und Behörden mehr Rechtssicherheit zu bieten, plädieren die Verbände für eine zügige Aktualisierung der veralteten Allgemeinen Verwaltungsvorschrift (AVV) zum Tierschutzgesetz, die derzeit aus dem Jahr 2000 stammt. Dies soll für einen einheitlichen Vollzug sorgen und sowohl den Behörden als auch den Tierhaltern zugutekommen.
Ein Aufruf zur Zusammenarbeit
Die unterzeichnenden Organisationen bieten ihre Expertise an und stehen für Rückfragen zur Verfügung. Sie sind sich einig, dass eine sachkundige und respektvolle Haltung sowie Zucht von Tieren in Deutschland wichtig ist. Ihre Zielsetzung ist eine Gesellschaft, in der Menschen die unterschiedlichsten Tierarten verantwortungsbewusst erleben, halten und züchten können, ohne die Bedürfnisse der Tiere aus den Augen zu verlieren.
Insgesamt spiegelt die gemeinsame Position der Verbände den Wunsch wider, die Tierschutzstandards in Deutschland zu erhöhen und gleichzeitig die Rechte und Pflichten der Tierhalter klar zu definieren. Die bevorstehende Sitzung wird sicherlich interessante Diskussionen über die Inhalte des Positionspapiers und deren Umsetzung bringen.
Insgesamt haben 42 Organisationen das Schreiben unterzeichnet, darunter:
- VdZ - Verband der Zoologischen Gärten e.V.
- DVG - Deutsche Veterinärmedizinische Gesellschaft e.V.
- VDH - Verband für das Deutsche Hundewesen e.V.
- AZ - Vereinigung für Artenschutz, Vogelhaltung und Vogelzucht e.V.
- Stiftung Artenschutz
der Tiermedizin