3.7.24

STIKO Vet empfiehlt Impfung von Schafen und Rindern gegen BTV-3

Insel Riems, MV | Die Ständige Impfkommission Veterinärmedizin (StIKo Vet) hat auf Basis der Eilverordnung des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft zugelassene BTV-3-Impfstoffe eine Stellungnahme veröffentlicht. Darin wird der Einsatz der Impfstoffe gegen das Blauzungenvirus bei Schafen und Rindern dringend empfohlen.

Der aktuelle BTV-3-Ausbruch, der sich seit September 2023 von den Niederlanden her über Teile Nordrhein-Westfalens, Niedersachsens, Bremens und Rheinland-Pfalz ausgebreitet hat, droht im laufenden Jahr erhebliches Tierleid bei empfänglichen Wiederkäuern und wirtschaftliche Schäden zu verursachen. Der niederländische Tiergesundheitsdienst gibt an, dass zwischen September und Dezember 2023 eine Übersterblichkeit von über 50.000 Schafen im Vergleich zu den Vorjahren verzeichnet wurde. Bei Schafen lag die Mortalität damit bei 25-30 %.

Die StIKo Vet weist darauf hin, dass die Impfung gegen BTV den einzigen sicheren Schutz der Tiere vor einem schweren Verlauf bietet.

Mit der Zweiten Verordnung über bestimmte Impfstoffe zum Schutz vor der Blauzungenkrankheit (BTV-3-ImpfgestattungsV) ist die Anwendung von drei Inaktivatimpfstoffen mit einer BTV-3-Komponente zum Schutz empfänglicher Tiere gestattet:

  • Bultavo 3 der Firma Boehringer Ingelheim Vetmedica GmbH
  • Bluevac-3 der Firma CZ Vaccines S.A.U.
  • Syvazul BTV 3 der Firma Laboratorios Syva S.A.

Die StIKo Vet empfiehlt, Schafe und Rinder, die in nicht-BTV-3-freien Gebieten sowie angrenzenden Regionen stehen, unverzüglich mit einem der Impfstoffe zu impfen. Es wird erwartet, dass BTV-3 sich über die aktuell betroffenen Gebiete hinaus ausbreiten wird. Eine Impfung empfänglicher Wiederkäuer ist daher auch in Regionen sinnvoll, die geografisch weit von aktuell betroffenen Gebieten entfernt sind.

Das neue BTV-3 verursacht bei Schafen schwere Krankheitserscheinungen und eine erhebliche Letalität. Überlebende Tiere benötigen mehrere Monate für eine weitgehende Wiederherstellung der allgemeinen Gesundheit. Bei Rindern sind die Krankheitsverläufe insgesamt milder. Zum Teil kommt es bei dieser Tierart allerdings zu langanhaltenden Klauenproblemen und zu Einbrüchen bei der Milchleistung. Eine Erholung der Milchleistung ist nach Erfahrungen aus den Niederlanden erst nach zwei bis drei Monaten zu erwarten. Darüber hinaus werden massive Probleme in der Fruchtbarkeit von männlichen und weiblichen Schafen und Rindern erwartet.

Zum Original