Sachsen-Anhalt meldet die ersten beiden Fälle der Blauzungenkrankheit
Salzwedel, ST | Am Mittwoch meldete der Altmarktkreis Salzwedel den Befall mit der Blauzungenkrankheit in zwei Schafbeständen in der Verbandsgemeinde Beetzendorf-Diesdorf und in der Einheitsgemeinde Kalbe (Milde).
Das Landesamt für Verbraucherschutz in Stendal hat in ersten Tests das Blauzungenvirus nachgewiesen. Eine Bestätigung durch das nationale Referenzlabor, das Friedrich-Loeffler-Institut, steht jedoch noch aus. Zur Eindämmung der Krankheit und zur Verhinderung weiterer Infektionen wurde eine Bestandssperre angeordnet.
Impfempfehlungen und Unterstützung für Tierhalter
Das Amt für Verbraucherschutz und Gesundheit empfiehlt die Impfung gegen die Blauzungenkrankheit, insbesondere für Schaf- und Rinderbestände. Seit Anfang Juni 2024 haben Tierhalter die Möglichkeit, ihre Tiere gegen die Blauzungenkrankheit zu impfen. Drei Impfstoffe stehen dafür zur Verfügung, und die Tierseuchenkasse gewährt Beihilfen zur Impfung von Schafen und Rindern.
Übertragung und Ursache der Blauzungenkrankheit
Die Blauzungenkrankheit ist eine anzeigepflichtige, virusbedingte Tierseuche. Sie wird von blutsaugenden Mücken der Gattung Culicoides (Gnitzen) auf Schafe, Ziegen, Rinder und andere Wiederkäuer übertragen. Verursacht wird die Krankheit durch das Blauzungenvirus (BTV). Verschiedene Serotypen des Virus sind bekannt, wobei der aktuell verbreitete Serotyp 3 besonders schwere Erkrankungen in Schafbeständen verursacht. Rinder zeigen meist nur milde Symptome, und Ziegen gelten bisher als weniger empfindlich. Für den Menschen ist die Blauzungenkrankheit ungefährlich.
Symptome und wirtschaftliche Auswirkungen
Typische Symptome bei Schafen sind hohes Fieber, Schwellungen der Mundschleimhäute und der Zunge, vermehrter Speichelfluss und gerötete Kronsäume an den Klauen. Neben Tierverlusten verursacht die Krankheit erhebliche wirtschaftliche Einbußen für betroffene Betriebe durch Produktionsausfälle und Handelsrestriktionen. Die Ausbreitung der Blauzungenkrankheit hat in Deutschland in den letzten Jahren zugenommen, mit zahlreichen Fällen in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen sowie Ausbrüchen in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und dem Saarland.
der Tiermedizin