FN: Millionen Defizit, Präsident tritt zurück und Beiträge erhöht
Warendorf, NRW | Der im April verkündete Jahresabschluss 2023 der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) weist mit einem Defizit von 976.000 Euro ein deutlich schlechteres Ergebnis auf als erwartet. Ursprünglich war ein Überschuss von 450.000 Euro geplant.
Nun traf sich in Warendorf der Verbandsrat der FN zu einer außerordentlichen Sitzung, bei der Finanzen und Controlling des Verbandes im Mittelpunkt standen. Als direkte Konsequenz der finanziellen Lage entschieden sich der FN-Präsident Hans-Joachim Erbel und der FN-Finanzkurator Gerhard Ziegler zum Rücktritt.
Der finanziell angeschlagene Verein steht nun vor großen Herausforderungen. Die beauftragte Wirtschaftsprüfungsgesellschaft stellte fest, dass die Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage stark durch die Abnahme an liquiden Mitteln getrieben wird.Jetzt ist das Buch für mich geschlossen, ich trete mit Ende des heutigen Tages zurück
Mitgliederbeiträge werden angehoben
Ab 2025 wird die Deutsche Reiterliche Vereinigung e.V. höhere Mitgliedsbeiträge erheben. Mitglieder müssen künftig 58 Euro statt bisher 45 Euro zahlen. Für junge Menschen steigen die Beiträge von 12,50 Euro auf 29 Euro, was einer Erhöhung von 132 % entspricht.
Darüber hinaus wurden die Altersgruppen für die vergünstigten Beiträge geändert. Das Alter für den ermäßigten Beitrag wurde von 25 auf 21 Jahre gesenkt. Dadurch müssen junge Mitglieder, die ursprünglich mit 12,50 Euro gerechnet haben, fortan 464 % mehr zahlen. Der Verein kündigte in derselben Sitzung an, dass sich diese Mitglieder im Alter von 22 bis 25 Jahren aber künftig über das Mitgliedermagazin als Printexemplar freuen dürfen.
Die Beitragserhöhung wird damit begründet, dass die Qualität des Angebots auf hohem Niveau gehalten werden soll. Außerdem habe der Verein während der Corona-Pandemie auf eine Beitragserhöhung verzichtet. Die Mitgliederzahlen des Vereins fallen seit 18 Jahren kontinuierlich und sind in diesem Zeitraum um über 100.000 Mitglieder gesunken.
Die gescheiterte Petition gegen die GOT
Gegen Ende des Jahres 2023 startete die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) eine Petition, um die Tierärztliche Gebührenordnung (GOT) anzupassen und die Kosten für Tierarztdienstleistungen zu senken. Mit über 100.000 Unterschriften konnten zahlreiche Tierhalter mobilisiert werden. Nach einer medienträchtigen Übergabe an den Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, Cem Özdemir, gab ein Sprecher des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) auf eine Presseanfrage hin bekannt, dass sie die Petition der FN zur Kenntnis genommen haben, jedoch keine Anpassung der Gebührenordnung geplant sei.