Mogelpackung Hundefutter: Hersteller, die Wasser als Fleisch verkaufen

Bad Homburg, Hessen | Die Wettbewerbszentrale hat kürzlich zwei bekannte Hersteller von Tierfutter ins Visier genommen und deren Werbeaussagen scharf kritisiert. Diese hatten auf der Vorderseite ihrer Hundefutterverpackungen groß damit geworben, dass ihre Produkte einen hohen Fleischanteil enthielten – tatsächlich war der Anteil jedoch deutlich geringer. Der Grund für diese Täuschung lag in der Art der Berechnung: Die Hersteller zählten auch Fleischbrühe zum Fleischanteil, ohne dies auf der Verpackung klar kenntlich zu machen.

Dieses Vorgehen verstößt laut der Wettbewerbszentrale gegen das wettbewerbsrechtliche Irreführungsverbot sowie gegen nationale und europäische Kennzeichnungsvorschriften. Trotz eines korrekt aufgeführten Zutatenverzeichnisses auf der Rückseite der Packungen, genügte dies nicht, um den irreführenden Eindruck der Vorderseite zu beseitigen. Nach geltender Rechtsprechung ist eine solche Praxis unzulässig. Beide Hersteller haben sich einsichtig gezeigt und eine strafbewehrte Unterlassungserklärung abgegeben. Zukünftig dürfen die Produkte nicht mehr mit diesen irreführenden Angaben beworben werden.

Doch nicht nur beim Hundefutter gibt es Probleme. Auch bei den beliebten Snacks für Hunde sieht es nicht besser aus. Die Stiftung Warentest hat im September 2024 insgesamt 17 verschiedene Hundesnacks getestet – und alle sind durchgefallen. Der Grund liegt in den mangelhaften Fütterungsempfehlungen der Hersteller. Snacks sollten nur 10 Prozent des täglichen Energiebedarfs eines Hundes abdecken, um Übergewicht oder Nährstoffmangel zu vermeiden. Doch die getesteten Produkte bieten entweder unzureichende oder gar keine klaren Angaben dazu, wie viel des Snacks pro Tag gefüttert werden darf oder wie das Hauptfutter entsprechend angepasst werden sollte.

Obwohl die Hersteller nicht verpflichtet sind, solche Angaben zu machen, fordert selbst der europäische Branchenverband für Heimtierfutterindustrie klare Empfehlungen. Die fehlenden Angaben setzen Hunde einem erhöhten Risiko für Übergewicht aus, was von der Stiftung Warentest als „mangelhaft“ bewertet wurde. Detaillierte Testergebnisse sowie mögliche Snack-Alternativen für Hundebesitzer werden in der Oktober-Ausgabe der Zeitschrift test veröffentlicht.

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