10.9.24

Erster Vogelgrippe-Fall bei einem Menschen ohne bekannte Ansteckungsquelle

Missouri, USA | Am 6. September 2024 hat das CDC (Centers for Disease Control and Prevention) einen Fall der Vogelgrippe A(H5) („H5-Vogelgrippe“) bei einem Menschen in Missouri bestätigt. Besonders auffällig ist, dass die Ansteckungsquelle des Patienten bislang nicht bekannt ist. Die Untersuchung konzentriert sich darauf, wie der Patient mit dem Virus in Kontakt gekommen sein könnte, da die bisherige Annahme, dass für eine Infektion direkter Kontakt mit infizierten Tieren notwendig ist, in diesem Fall nicht zutrifft.

Der betroffene Patient, der aufgrund bestehender gesundheitlicher Probleme ohnehin ein erhöhtes Risiko hatte, wurde ins Krankenhaus eingeliefert. Er erhielt eine antivirale Behandlung gegen Influenza, konnte das Krankenhaus jedoch wieder verlassen und hat sich inzwischen erholt. Derzeit gibt es keine Hinweise auf eine direkte Tierexposition oder auf eine laufende Übertragung des Virus an enge Kontaktpersonen des Patienten.

Erster Fall ohne bekannte Tierexposition

Dieser Fall stellt den ersten dokumentierten Fall von H5 in den USA im Jahr 2024 dar, bei dem keine bekannte berufliche oder direkte Exposition gegenüber erkranktem Geflügel oder Rindern festgestellt werden konnte. Obwohl es in diesem Jahr Berichte über H5-Ausbrüche in Geflügelbeständen gibt, wurden in Missouri keine Ausbrüche bei Nutzvieh registriert. Frühere Nachweise von H5N1 wurden lediglich bei Wildvögeln festgestellt.

Der Fall wurde durch das saisonale Influenza-Überwachungssystem des Bundesstaates entdeckt, das nun auch H5-Fälle erkennt. Diese Entdeckung erfolgte, nachdem die Probe des Patienten zunächst als Influenza A getestet wurde, jedoch negativ auf saisonale Influenza-A-Subtypen war. Dieses Ergebnis führte zu weiteren, spezifischen Tests, um den Ursprung des Virus zu ermitteln.

Weitere Untersuchungen und Bewertung des Risikos

Das CDC überwacht weiterhin aufmerksam die Daten aus den Influenza-Überwachungssystemen, insbesondere in den betroffenen Staaten. Bislang wurden keine ungewöhnlichen Influenza-Aktivitäten bei Menschen festgestellt. Die Identifizierung der Neuraminidase („N“) in der Patientenprobe sowie die Sequenzierung des Virusgenoms sind noch im Gange.

Basierend auf den aktuellen Daten wird das Risiko für die Allgemeinheit durch H5N1 als gering eingeschätzt. Die Empfehlungen des CDC in Bezug auf den H5-Virus bleiben vorerst unverändert. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass es auch seltene Fälle gibt, bei denen keine klare tierische Quelle identifiziert werden kann. Die laufenden Untersuchungen werden klären, ob Anpassungen der Empfehlungen erforderlich sind.

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