Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin meldet Anstieg an Usutu-Virus in Deutschland
Hamburg | Zum Weltmoskitotag am Dienstag appellierete das Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin (BNITM) und der Naturschutzbund NABU an die Bevölkerung, beim Monitoring des aktuellen Amselsterbens zu helfen. In Deutschland wird erneut ein massives Amselsterben durch das Usutu-Virus verzeichnet, das 2018 bereits große Vogelverluste verursachte. Täglich erreichen das BNITM zahlreiche Päckchen mit toten Vögeln, und auch beim NABU gibt es mehr Meldungen über kranke oder verendete Vögel als in den Vorjahren. Der Anstieg wird auf eine erhöhte Aktivität des Usutu-Virus zurückgeführt, das durch Stechmücken übertragen wird.
In diesem Jahr hat das BNITM bereits rund 200 Einsendungen von toten Amseln, Drosseln und anderen Vogelarten erhalten. Zum Vergleich: Im Vorjahr waren es nur 100. Der NABU verzeichnet eine Verdopplung der täglichen Klicks auf seiner Webseite zu diesem Thema und mehr als doppelt so viele Meldungen über tote oder kranke Vögel im Vergleich zu 2023. Besonders stark betroffen scheint Niedersachsen zu sein.
Das Usutu-Virus, das seit 2011 in Deutschland nachgewiesen wurde, zirkuliert derzeit besonders intensiv, was auf den warmen und feuchten Sommer zurückzuführen ist. Am BNITM wurden bei etwa 25 Prozent der untersuchten Tiere Usutu-Viren nachgewiesen, während bei der Epidemie 2018 der Anteil bei 40 Prozent lag. Der NABU und das BNITM betonen die Wichtigkeit der weiteren Überwachung und bitten die Bevölkerung um Unterstützung.
Das Usutu-Virus wird durch Stechmücken übertragen und kann bei Vögeln zu schwerem Krankheitsverlauf und Tod führen. Auch Säugetiere, einschließlich Menschen, können infiziert werden, wobei die meisten Infektionen mild verlaufen. Zum Weltmoskitotag wird darauf hingewiesen, wie bedeutend die Erforschung und Kontrolle von Stechmücken ist, um die Verbreitung solcher Krankheiten einzudämmen.
© BNITM | Renke Lühken