27.8.24
Schweinefleisch in der Theke einer Metzgerei

© WLV

ASP führt zu Platznot in deutschen Schweineställen

Münster, NRW | Die Tierhalterinnen und Tierhalter in Westfalen-Lippe beobachten die Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) mit wachsender Besorgnis. Obwohl die ASP für Menschen ungefährlich ist, führt sie bei Schweinen fast immer zum Tod. Trotz intensiver Biosicherheitsmaßnahmen auf den Betrieben bereitet eine andere Herausforderung große Sorgen.

Vermarktungsprobleme und überfüllte Ställe

Der Westfälisch-Lippische Landwirtschaftsverband (WLV) betont, dass die Strukturen zur Bekämpfung der ASP auf Landes- und Kreisebene effektiv sind. Allerdings ist die Vermarktung von Schweinefleisch aus Restriktionszonen im deutschen Lebensmitteleinzelhandel nicht gewährleistet. Seit dem ASP-Ausbruch in Deutschland im September 2020 hat sich an dieser Situation nichts geändert. Dies führt dazu, dass gesunde Schweine in Restriktionszonen buchstäblich in den Ställen „gestapelt“ werden müssen, da sie nicht vermarktet werden können.

Konsequenzen des fehlenden Absatzes

Das Problem der überfüllten Ställe hat schwerwiegende Folgen. WLV-Präsident Hubertus Beringmeier kritisiert den Lebensmitteleinzelhandel scharf: „Die Absatzmöglichkeiten für gesunde Tiere im Seuchenfall sind nicht gegeben. Der Handel lehnt gangbare Lösungen ab, was dem Tierwohl erheblich widerspricht.“ Die Tiere bleiben in den Ställen, was nicht nur Platzprobleme schafft, sondern auch das Tierwohl gefährdet, da es keine nachvollziehbaren Gründe gibt, gesunde Tiere nicht zu vermarkten.

Forderung nach politischen Maßnahmen

Beringmeier fordert die Politik auf, endlich im Sinne der Tierhalter zu handeln. Die Landwirte befinden sich bei einem ASP-Ausbruch in einer existenzbedrohenden Lage und warten seit Langem auf finanzielle Unterstützung. Die Überfüllung der Ställe verschärft diese Situation weiter und macht schnelle Lösungen erforderlich.

Aufruf an die Agrarministerkonferenz

Der WLV hat gemeinsam mit dem Rheinischen Landwirtschaftsverband NRW-Landwirtschaftsministerin Silke Gorißen gebeten, das Thema ASP auf die Tagesordnung der kommenden Agrarministerkonferenz (AMK) zu setzen. Eine gemeinsame Lösung auf Bundesebene ist dringend notwendig, um die Vermarktung sicherzustellen und das Problem der überfüllten Ställe zu lösen.

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