70 Prozent der Schafe gegen BTV geimpft – doch viele zu spät
Hannover, Niedersachsen | Die Geschäftsführerin der Tierseuchenkasse in Niedersachsen, Ursula Gerdes, erklärte gegenüber dpa, dass der Impfstoff effektiv sei, wenn er rechtzeitig eingesetzt werde; viele Tierhalter hätten jedoch zu spät gegen das Blauzungenvirus geimpft. Für das kommende Frühjahr hofft man auf höhere Impfquoten, um die Zahl der erkrankten Tiere zu reduzieren. Mit dem bevorstehenden Rückgang der Temperaturen und der geringeren Gnitzen-Aktivität sollten für dieses Jahr jedoch auch die Krankheitsfälle zurückgehen.
In Niedersachsen sind derzeit rund 70 Prozent der Schafe geimpft, während die Impfquote bei Rindern deutlich niedriger ist. In Bremen sind nur etwa ein Drittel der Schafe und Ziegen geimpft, bei Rindern liegt die Quote bei knapp sieben Prozent. Eine Impfpflicht besteht nicht, und die Förderung für Rinderhalter wird ab 2025 verfügbar sein.
Die Tierseuchenkasse hat bislang etwa 300.000 Euro an Beihilfen für Impfungen bewilligt. Zudem wurde ein erster Härtefall-Antrag für 171 trotz Impfung verendete Schafe eingereicht, dessen Auszahlung in Höhe von rund 15.000 Euro in den kommenden Tagen erfolgen soll.
Landwirtschaftsministerin Staudte betonte die Unterstützung des Landes mit 200.000 Euro aus dem Haushalt und forderte den Bund auf, gemeinsam nach Lösungen für die betroffenen Tierhalter zu suchen.
der Tiermedizin