21.7.24
Hundeköder aus einem Wurststück mit Draht präpariert

© Zentrale Einsatzdienste Neu-Ulm

12 Jahre Giftköder ausgelegt: Polizei fasst Täter und sucht Opfer

Neu-Ulm, BY | Ermittler der Zentralen Einsatzdienste Neu-Ulm haben eine über zehn Jahre andauernde Serie von präparierten Hundeködern beendet. Ein 42-jähriger Mann wurde nach langen Ermittlungen als Tatverdächtiger identifiziert.

Seit mehr als einem Jahrzehnt tauchten an beliebten Spazierwegen entlang der Donau in unregelmäßigen Abständen präparierte Hundeköder mit scharfen Gegenständen wie Draht, Nägeln und Schrauben auf. Der Täter legte die Köder unbemerkt in den frühen Morgen- oder späten Abendstunden aus.

Der Durchbruch kam nach einer Anzeige eines Hundehalters, der im Februar 2024 mit einem Mann in Streit geriet. Aufgrund der Beschreibung konnte die Polizei den Mann identifizieren und erhielt einen Durchsuchungsbeschluss. Mitte Juni wurden erneut Köder am Donauufer gemeldet, was zur Durchsuchung führte. Bei dem Tatverdächtigen fanden die Beamten präparierte Hundewürstchen und Werkzeuge.

Der Mann zeigte sich reuig und führte die Beamten zu weiteren Ködern. Er gab an, wegen Streitigkeiten über das Anleinen von Hunden die Köder seit 2012 verteilt zu haben. Während der Verteilung Mitte Juni verletzten sich zwei Hunde schwer. Die Polizei kennt sieben weitere Fälle von 2024 mit teilweise lebensbedrohlichen Verletzungen.

Die Diensthundegruppe der Zentralen Einsatzdienste übernahm die Ermittlungen, unterstützt durch das Ordnungsamt Neu-Ulm, die Rechtsmedizin Ulm, die Polizei Ulm und Neu-Ulm sowie die Staatsanwaltschaft Memmingen. Trotz umfangreicher Streifen und Kontrollen gelang der Erfolg erst durch die Anzeige des Hundehalters und die akribische Arbeit der Ermittler.

Geschädigte Hundehalter werden gebeten, sich bei der Polizei Neu-Ulm zu melden (Tel: 0731 8013-0). Nach Abschluss der Ermittlungen wird die Anzeige an die Staatsanwaltschaft Memmingen weitergeleitet.

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